Kirchenmusiktag
Rückblick auf den Kirchenmusiktag 2025
Der Kirchenmusikverband Bistum Chur und die Theologische Hochschule Chur luden am Freitag, 21. November 2025 zum 3. Churer Kirchenmusiktag ein. Es wurden Referate und Workshops zu interessanten kirchenmusikalischen Themen sowie ein Konzert und Liturgien angeboten.
Am 21. November fand an der Theologischen Hochschule wiederum ein Kirchenmusiktag statt, bereits der dritte seit der Gründung des Angebots. Alternierend zur Kirchenmusikwoche in Disentis findet alle zwei Jahre dieser Tag in Chur statt, wo Leute aus dem kirchenmusikalischen Bereich, Pfarrpersonen oder Liturgievorstehende sich treffen und austauschen können. Es geht um Reflexion, Inspiration und Weiterbildung. Die Hochschule und der Kirchenmusikverband des Bistums Chur haben dazu eingeladen, um zu verdeutlichen, dass die Liturgie und die Kirchenmusik eng verbunden sind und nur gemeinsam ein stimmiges Ganzes entstehen kann.
Beim Begrüssungscafé trifft man Bekannte oder lernt neue Gesichter kennen. Es ist ein ungezwungenes Ankommen, bevor es in der Aula los geht. Udo Zimmermann und Birgit Jeggle-Merz begrüssen die Anwesenden, bevor Heinz Girschweiler in den ersten musikalischen Teil startete, ein gemeinsames Einsingen, miteinander Singen und aufeinander Hören, ein Ankommen in einem singenden Ganzen. Dabei griff er Teile von Liedern auf, die später in einer Feier gesungen wurden.
Anschliessend verteilten sich die Teilnehmenden in die unterschiedlichen Räume zu den Workshops. Da gab es sehr unterschiedliche Angebote wie
«Jubilate» Was erwartet uns? – «Von Anfang an mit Musik» - Neue Lieder und Hymnen – Komponistinnen aus den USA und England (Orgelliteratur im Gottesdienst) – Der Drive macht’s! Liedbegleitung mit Schwung – Das Glamourpaar der Kirchenmusik (Hl. Cäcilia und Palestrina) – Musikorte im Kirchenraum.
Vor dem Mittagessen beteten wir im Oratorium das Mittagsgebet, wobei vor allem drei verschiedene Arten der Stille erfahrbar werden sollten: die Stille des Zuhörens, die Stille in sich selbst entdecken, die Stille im grossen Ganzen.
Statt eines Konzerts nach dem feinen Essen, gab es in der Aula einen Einblick ins Thema «Musik und Diktatur» von Mario Pinggera. Er zeigte auf, wie sehr Künstler und Komponisten im Dritten Reich unter Druck standen und gezwungen wurden, eine bestimmte Art von Musik zu «liefern», welche die Nazi-Ideologie stützen soll. Manche heutigen Lieder und Märsche könnten eine solche Entstehungsgeschichte haben, derer wir uns heute gar nicht bewusst sind.
Bevor wir in die zweite Runde der Atelier-Angebote starteten, gab es wiederum ein musikalisches Intermezzo, wo alle Stimmen gefragt waren.
Zum Schluss des Tages begaben wir uns in den Chor der Seminarkirche zu einer gemeinsamen Taufgedächtnisfeier. Nicht nur reden, hören und austauschen, sondern auch das Feiern soll einen Raum haben. Es geht darum, miteinander in die Gegenwart Gottes zu treten, auf sein Wort zu hören und unsere Antwort zu geben auf sein Dasein, seine Worte und sein Handeln an uns. Unsere Taufe ist ein Auftrag, und wir wurden erneut daran erinnert, indem wir das Kreuzzeichen auf die Stirn empfingen um neu gestärkt in unserem Alltag zu wirken. Ein Tag, der uns beschenkt und inspiriert hat!
Ein herzliches Danke allen, die uns diesen Tag ermöglicht und dazu beigetragen haben, dass Vernetzung, Austausch und gemeinsames Unterwegssein möglich wurden. Diese Inputs und Begegnungen sind wichtig für unseren kirchenmusikalischen und liturgischen Alltag, der dadurch wieder neue Inspiration und Farbe bekommt.
Franziska Diederen